Die Reflexzonenmassage ist eine Behandlungsform, die in ihrer therapeutischen Ausprägung zu den alternativmedizinischen Behandlungsverfahren gezählt wird und als Wohlfühlbehandlung zunehmend auch im Wellnesssektor Einzug gefunden hat. Befürworter dieser Methode gehen davon aus, dass die Reflexzonenmassage in der Schmerztherapie und bei Durchblutungsstörungen übliche medizinische Verfahren und physiotherapeutische Anwendungen ergänzen kann sowie eine Verbesserung des Wohlgefühls unterstützen kann.

Reflexzonen

Die bei der Reflexzonenmassage gemeinten Reflexzonen im Körper sollen alle Organe und Muskelgruppen auf der Hautoberfläche und im Haut-Unterhautbereich „spiegeln“. Sie sind nicht mit den bekannten Head-Zonen der Medizin identisch. Es soll sie am Rücken, am Fuß, an der Hand, am Ohr, an der Nase und am Schädel geben. Diese Zonen sollen entweder diagnostisch (Irisdiagnose) oder im Rahmen einer Befundaufnahme oder therapeutisch (Reflexzonenmassage, Akupunktur und -pressur) eingesetzt werden können.

Die Begriffe Reflexzone und Somatotopie werden oft synonym gebraucht. Als Reflexzone wird im Allgemeinen ein Körperbereich bezeichnet, der aufgrund eines hypothetischen nicht genau beschriebenen reflexartigen Wechselwirkungsgeschehens als diagnostisch wie therapeutisch nutzbar aufgefasst wird. Der Begriff Somatotopie hingegen ist ein phänomenologischer: er bezeichnet die quasi kartographische Darstellung des Gesamtorganismus auf einem seiner Teilbereiche. Die Nutzbarkeit vieler Somatotopien als Reflexzone und die Deutung vieler Reflexzonen als Somatotopien bringt es mit sich, dass die beiden Begriffe allgemein als austauschbar verstanden werden.

Als REFLEXZONE kann nach holistischem Prinzip jeder Teilabschnitt eines Lebewesens, z.B. ein Arm oder Bein, eine Hand oder Fuss oder gar ein – ja jeder einzelne Figer als solches – bis hinab zur einzelnen Zelle betrachtet werden. Auf diesen isoliert wird man dann die einzelnen Somatotopien des gesamten Körpers bei genauer Untersuchung finden können. So lassen sich an einem Fuß – entgegen der Ansicht vieler Reflexzonenschulen nicht nur eine Körperseite sondern selbstverständlich der ganze Mensch auffinden. Grundlage zu dieser Feststellung ist das Entstehen jedes Lebewesens aus der ersten noch omnipotenten Zelle. Als Modell können wir uns da die Koralle, aus vielen kleinen zu einem KorallenBaum zusammengewachsenen Wesen vorstellen, die jedes für sich potenziell selbstständig, doch miteinander verwachsen und ein ein neues übergeordnetes Wesen bilden im Dienste eines höheren Ganzen

Entwicklung der Reflexzonenmassage

Als Pionier der neueren Reflexzonenmassage gilt der amerikanische Arzt William Fitzgerald (1872-1942). Er hatte neben schulmedizinischen Kenntnissen auch solche über Methoden indianischer Volksmedizin, wozu Vorstellungen über reflektorische Zusammenhänge und eine Druckbehandlung gehören, die seit Jahrhunderten und noch heute in Reservaten angewendet werden. In seinem Buch „Zone Therapy“ berichtet er davon und stellt noch einiges aus der Geschichte dazu dar:

„In Indien und China war schon vor 5000 Jahren eine Behandlung durch Druckpunkte bekannt. Sie geriet in Vergessenheit, wahrscheinlich, weil sich die aus den gleichen Wurzeln stammende Akupunktur stärker durchsetzte.“William Fitzgerald: Zone Therapy

In Europa wurden ähnliche Methoden von den Ärzten Adamus, Atatis und Ball aus Leipzig um 1582 beschrieben.

Der florentinische Bildhauer Benvenuto Cellini (1500 – 1571) ließ Schmerzen am ganzen Körper durch starken Druck auf Finger und Zehen erfolgreich behandeln. Auch der amerikanische Präsident James A. Garfield (1831 – 1881) ließ seine Schmerzen zwischen dem Attentat und seinem Tod zwei Monate später durch die Druckbehandlung an beiden Füßen lindern. Alle anderen Schmerzmittel blieben unwirksam.

Fitzgerald entwickelte daraufhin ein System: Er teilte den Körper in zehn senkrechte Zonen ein. Dieses Konzept und die von ihm entwickelte „Zonentherapie“ waren 1917 der Grundstein für die heutige Reflexzonen-Therapie. Später wurden diese Längszonen noch in jeweils drei Querzonen eingeteilt. Diese Einteilung ist auch heute noch Grundlage der Reflexzonen-Therapie.

Seine Schülerin, die Krankenschwester Eunice Ingham, befasste sich sehr intensiv in der Praxis damit. Von Amerika aus kam die „Reflexology“, wie sie dort genannt wird, über England auch nach Deutschland. In der Ausbildungsstätte von Hanne Marquardt werden seit 1967 Fachkräfte aus allen medizinisch-therapeutischen Berufen ausgebildet. Heute arbeiten hauptsächlich Heilpraktiker, Physiotherapeuten und Masseure damit.

Diese Massagen sind Anwendungen, bei denen drucksensible Zonen zur Befunderhebung und durch mechanische oder andere geeignete Reizung (Softlaser, Farbstrahler, Farbauflagen, Edelsteine, etc.) zur Behandlung verschiedener gesundheitlicher Störungen verwendet werden. Zunehmend werden diese Massagen auch im Wellnessbereich zur Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt.

Wirkungsweise der Reflexzonentherapie

Früher gingen Anhänger von der Hypothese aus, dass für die Wirksamkeit der Reflexzonen die Energiebahnen der traditionellen chinesischen Medizin als Meridiane verantwortlich wären. Für die Meridiane gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Nachweise.

Da die Funktion der Reflexzonenmassage nicht auf den Nervenverbindungen des peripheren Nervensystems beruht dürften Erklärungsmodelle über das vegetative Nervensystem am Wahrscheinlichsten sein. Eine wissenschaftliche Doppelblindstudie mit dem Titel „Änderung der Nierendurchblutung durch organassoziierte Reflexzonentherapie am Fuss gemessen mit farbcodierter Doppler-Sonografie“ der Universitätsklinik Innsbruck (1999 Drs. Sudmeier, Bodner, Egger, Mur, Ulmer und Herold) hat auf alle Fälle zeigen können, dass mit einer gezielten Fußreflexzonenmassage eine Widerstandsverminderung im renalen Gefäßsystem erzielt werden kann und sich dadurch die Nierendurchblutung vorübergehend positiv beeinflussen lässt.

Ob weitergehend durch Reflexzonenmassagen auch Störungen des „menschlichen Energieflusses“ – sogenannte Blockaden – beeinflusst werden können wird entsprechend den Schulen und Überzeugungen noch diskutiert.

[Quelle: www.wikipedia.de]